Quantcast
Channel: Der Lifehacker » Finanzen
Viewing all articles
Browse latest Browse all 10

Rechtzeitig bei Schulden gegensteuern

$
0
0

Glaubt man den stets immer wieder veröffentlichten Statistiken, dann ist es für die Mehrheit der bundesdeutschen Haushalte völlig normal, Schulden zu haben. Das Auto auf Kredit, das Eigenheim per Darlehen oder auch der neue Fernseher auf Ratenzahlung im Warenhaus. Solange die finanziellen Belastungen durch die monatlichen Einkünfte ohne Einschränkungen im Lebensstil tragbar sind, so lange ist ja auch alles in Ordnung. Auch wenn den Schulden reale Gegenwerte gegenüberstehen (wie im Falle des Hausbaus oder des Erwerbs von Eigentum).

Wenn Sie monatlich mit Schrecken an die Abbuchungen der Kreditraten oder anderen Verpflichtungen denken, oder sich zum Beispiel an Ihrer Auftragslage als Selbstständiger etwas gravierend geändert hat, kann die Verschuldung schnell zu einer ernsthaften Bedrohung werden. Dann ist es höchste Zeit, um gegenzusteuern.

Schritt 1: Die Situation akzeptieren und analysieren

Es bringt Ihnen persönlich überhaupt nichts, wenn Sie die Situation beschönigen und darüber hinwegsehen. Sicherlich: Eine Umsatzdelle über einen oder zwei Monate kennt jeder Selbstständige. Wenn Sie aber keine ausreichenden Rücklagen gebildet haben, kann ein längerer Zeitraum mit weniger Einnahmen rasch dazu führen, dass Sie zusätzlich Schulden aufbauen, weil Sie etwa den Dispositionskredit Ihres Kontos in Anspruch nehmen müssen. Statt der Devise „Das wird schon“ müssen Sie sich realistisch mit den Zahlen auseinandersetzen.

  • Wenn sich an der Situation nichts Grundsätzliches ändert, wie lange können Sie die Raten dann noch ohne Probleme bedienen?
  • Wie hoch sind Ihre Verbindlichkeiten genau? Gut, wenn Sie das ohnehin wissen, denn dann haben Sie auch mit Bedacht die Schulden aufgebaut. Weniger positiv, wenn Sie länger darüber nachdenken müssen.

Schritt 2: Quick-Wins suchen – was können Sie zu Geld machen? Wo können Sie Ausgaben reduzieren?

Zögern Sie nicht länger, sondern beginnen Sie unmittelbar damit, Ausgaben zu reduzieren. Schauen Sie die Kontoauszüge und Kreditkartenabrechnungen der vergangenen Monate durch und sehen Sie sich an, wofür Sie Geld ausgeben. Was davon können Sie möglichst rasch reduzieren? Bei einem Teil der Abonnements oder Mitgliedschaften werden Sie auf längere Kündigungsfristen angewiesen sein. Bei einem anderen Teil lassen sich die Ausgaben aber unmittelbar reduzieren.

Sehen Sie sich auf der anderen Seite im Haushalt um. Gibt es Dinge, die Sie recht rasch zu Geld machen können? Denken Sie nicht nur an die großen Wertgegenstände. Beantworten Sie sich also nicht nur die Frage, ob Sie wirklich zwei Autos oder überhaupt ein Auto brauchen.
Wann haben Sie sich zuletzt die Briefmarkensammlung aus Kindheitstagen angesehen? Wäre es wirklich schlimm, wenn der Satz an Gedenkmünzen nicht mehr da wäre? Erfahrungsgemäß gibt es in jedem Haushalt eine ganze Reihe von Dingen, die sich schnell und auch recht leicht zu Geld machen lassen. Mit dem Erlös gehen Sie aber nicht einkaufen, sondern zahlen ihn auf das Konto eines Gläubigers ein, um die finanzielle Belastung zu vermindern.

Schritt 3: Sofort und ausschließlich bar zahlen!

Verbannen Sie sofort die EC- und Kreditkarten aus Ihrem Leben. Widerstehen Sie vor allen Dingen auch der Versuchung, mit der Kreditkarte Bargeld abzuheben. Zahlen Sie wann immer möglich bar. Das wirkt, denn es stellt wieder einen intensiveren Bezug zum Geld her. Sie können im Supermarkt eben nur das kaufen, wofür Sie auch genug Bargeld haben. Und kaufen Sie nur Dinge, die Sie auch tatsächlich benötigen.

Schritt 4: Zahlungs- und Sparplan machen

Richten Sie ein Budget und einen Zahlungsplan ein. Wenn Sie viele offenen Rechnungen oder Verbindlichkeiten haben, müssen Sie diese nach einem System bedienen. An erster Stelle stehen alle Gläubiger, die Ihnen die weitere Existenzgrundlage rauben können:

  • Miete oder Rate für das Eigenheim
  • Versorger (Strom, Wasser)
  • Staat (Steuern)
  • Lebensmittel (Ansprüche herunterfahren, aber Lebensmittel müssen sein)

Alles andere kann im Zweifel warten und wird Sie auch mit entsprechenden Mahnungen an die Verbindlichkeiten erinnern. Und vor allen Dingen können alle anderen Sachen auch im Sinne einer Neuanschaffung warten.

Zugleich ist es aber auch wichtig, dass Sie versuchen, nicht nur die Schulden zu reduzieren, sondern sich auch Rücklagen zu schaffen. Der Tag, an dem Kühlschrank oder Waschmaschine kaputt gehen, kommt. Und auch kleinere Beträge (regelmäßig eingezahlt) werden zu einer großen Summe. Legen Sie dieses Geld möglichst gleich am Anfang des Monats weg.

Die Reduzierung von Schulden – es ist kein leichter Weg. Aber an seinem Ende, werden Sie sich viel freier und wohler fühlen. Es lohnt sich also, damit anzufangen und auch durchzuhalten.

Ihnen hat dieser Beitrag gefallen? Dann freue ich mich über eine kleine Anerkennung. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie den Fortbestand und die Weiterentwicklung dieses Angebots. Vielen Dank dafür!
Jetzt spenden!
Dieser Feed ist ausschließlich zu Ihrem persönlichen Gebrauch bestimmt. Die kommerzielle Weiterverwendung jeglicher Inhalte ist nicht gestattet und nicht erwünscht. Natürlich dürfen Sie gern aus dem Inhalt zitieren! Ein Hinweis an den Autoren ist erwünscht!

Weitere Angebote: Stephan Lamprechts Notizen - Autoren Infos - Anleitungen für alle Self-Publisher, Schriftsteller und Hobby-Autoren

© Stephan Lamprecht in Der Lifehacker, 2014. | Permalink | Ein Kommentar |
Post tags: , ,


Viewing all articles
Browse latest Browse all 10

Latest Images

Trending Articles